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Tutorial: LED-Beleuchtung in einen Modell-PKW einbauen


23.01.10 17:26

Wie man bereits öfters auf Bahn87.de lesen konnte, kann man mit SMD-LEDs im Modellbau-Bereich fast alles beleuchten – von Gebäuden über die Fahrgasträume von Zügen bis hin zu den Displays der Steuerungsgeräte. Und selbstverständlich kann man auch Automodelle beleuchten, woran ich mich in den letzten Wochen versucht habe. Modellautos selbst zu beleuchten macht nicht nur Spaß, sondern durch die Eigenarbeit spart man auch noch einiges Geld gegenüber dem Kauf von fertig beleuchteten Fahrzeugen. Außerdem kann man so praktisch jedes erhältliche Modell beleuchten und ist nicht auf die Vorauswahl der Hersteller angewiesen.
Diese Anleitung zeigt, wie einfach man mit vier LEDs die Scheinwerfer und Rückleuchten an einem PKW-Modell professionell beleuchten kann.

Geocaching im Modell

Bei der Auswahl des Modellautos sollte man darauf achten, dass die Scheinwerfer bereits aus transparenten Kunststoffteilen bestehen, da die Beleuchtung sonst erheblich schwieriger wird. Fast alle neueren Modelle erfüllen allerdings diese Bedingung.
Und schon kann der Umbau mit der Demontage des Modells beginnen. Nur der Glasteil darf in der Karosserie verbleiben, alles andere muss raus, insbesondere natürlich auch die Glaskörper der Lampen. Meist dienen eingesteckte Stoßstangen, Nummernschildhalter, Achsen oder auch die eingesetzten Lampen dazu, das Modell zusammenzuhalten. Man sollte also als erstes versuchen, möglichst viele Anbauteile zu entfernen. Einige Modelle sind auch geklebt, hier ist etwas sanfte Gewalt teilweise besser angebracht als ein Skalpell, mit dem man die Teile eher beschädigt, wenn kein ausreichender Spalt vorhanden ist.

Geocaching im Modell Geocaching im Modell

Nach der Demontage beginnen die eigentlichen Arbeiten mit dem Grundieren der Karosserie-Innenseite. Hierbei muss man die Umgebung der Leuchten großflächig und deckend mit schwarzer Farbe streichen, damit später kein Licht durch den Kunststoff dringt. Normalerweise ist die Prämisse, lieber drei dünne Anstriche als ein dicker, aber hier im unsichtbaren Bereich muss man das nicht so eng sehen.
Während die Farbe nun trocknet, kann man sich um die übrigen Bauteile kümmern: Im Fahrzeug muss Platz für die Leuchtmittel geschaffen werden. Teile, die früher die Lampen gehalten haben, werden nicht mehr benötigt. Man sollte lediglich aufpassen, dass die Achshalterungen erhalten bleiben. Ansonsten gilt trotz der geringen Größe der LEDs: Nicht kleckern, sondern klotzen und mit einem kleinen Seitenschneider alles entfernen, was später potentiell im Weg sein könnte. Motor- und Kofferraum sind beim zusammengebauten Fahrzeug ohnehin (fast) nicht einsehbar.
Auch an den Glaskörpern der Lampen müssen herausstehende Haltestifte abgetrennt werden, sofern vorhanden.

Geocaching im ModellWeiter geht es mit dem Zusammenlöten der „Lichterkette“, mit der das Fahrzeug beleuchtet wird. Ich verwende vier warmweiße LEDs der Baugröße 0603, die man für den Betrieb an 20 V Gleichspannung gut in Reihe schalten kann. Die Länge der Kupferlackdrähte muss möglichst genau abgeschätzt werden, sodass die Kette später vom einen Scheinwerfer nach hinten und auf der anderen Fahrzeugseite wieder nach vorne geführt werden kann. Zu kurze Drähte gehen natürlich gar nicht, aber zu lange Drähte unsichtbar im Fahrzeug unterzubringen, ist auch schwierig.
Zum Löten der SMD-LEDs gibt es viele gute Anleitungen im Internet, daher hier nur die grundsätzliche Vorgehensweise: Die LEDs werden (in der Regel mit der Leuchtseite nach unten) auf doppelseitigem Klebeband befestigt, damit man sie überhaupt handhaben kann. Zum Löten verwendet man idealerweise eine Lötstation mit Temperatureinstellung, notfalls geht es aber natürlich auch mit einem einfachen Lötkolben. Bei 260-300 °C werden die Anschlüsse der LEDs verzinnt. Anschließend dreht man die Temperatur auf das Maximum hoch, bei mir 450 °C, und bildet einen großen Lötzinn-Tropfen an der Lötspitze. Wenn man nun die Enden der Kupferlackdrähte für einige Sekunden in den Tropfen hält, schmilzt der Isolierlack weg und das Drahtende ist verzinnt. Zurück auf knapp 300 °C kann man die Drähte dann an den LEDs befestigen.

Geocaching im Modell

Wenn die Grundierung getrocknet ist, kann die Remontage des Autos mit dem Wiedereinbau der Leuchtkörper beginnen. Dann folgt der Einbau der Lichterkette: Zum Befestigen der SMD-LEDs verwende ich Heißkleber, da dieser sehr schnell spaltfüllend und fest klebt. Ein Sekundenkleber-Gel wäre aber vermutlich auch geeignet. Beim Heißkleber sollte man den Kleber-Tropfen immer auf der Leuchtseite der LED aufbringen und diese dann zügig im Fahrzeug positionieren. Eine Pinzette ist dabei hilfreich, sie kann auch leicht wieder aus dem erstarrten Heißkleber herausgezogen werden.
Am Schluss führt man die beiden Anschlussdrähte über Kreuz und fixiert sie mit einem relativ großen Heißkleber-Tropfen als Zugentlastung.

Geocaching im Modell Nun ist die meiste Arbeit geschafft. Die eingebauten Leuchten müssen nochmals mit schwarzer Farbe abgedeckt werden, damit auch nach innen und unten nichts durchstrahlt. Damit man besser sieht, ob die Farbe auch deckt, kann man die Beleuchtung während dem Lackieren schon mal probeweise anschließen. Hierzu muss noch ein Vorwiderstand an eine Zuleitung gelötet werden, für vier weiße LEDs an 20 V Gleichspannung verwende ich einen Widerstand von 330 Ω, die LEDs leuchten dann nicht ganz (aber fast) mit voller Helligkeit.
Zum Abschluss müssen nur noch die restlichen Teile wieder eingesetzt werden, die Anschlussdrähte werden durch die Radkästen nach außen geführt. Fertig ist das selbst beleuchtete Automodell.
Zum Supern des Modells sind selbstverständlich noch viele weitere Veränderungen denkbar: Nummernschilder, Fahrerfigur, eingelenkte Vorderräder oder auch silbern abgesetzte Rückspiegel sind nur einige Ideen, die schnell und einfach umgesetzt sind und eine tolle Wirkung haben. Etwas schwieriger wird es, wenn man z.B. noch (Warn-)Blinker oder andere Zusatzleuchten einbauen möchte.
Zum Einbau in die Anlage oder ein Diorama entfernt man den Widerstand am besten nochmals, dann muss man kein so großes Loch bohren.

Geocaching im Modell

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Kommentare zu diesem Artikel

[1] rico schrieb am 25.01.10 16:46 Uhr

Hallo es ist klein toll.

[2] Manni schrieb am 21.02.10 17:05 Uhr

ich hab mal wieder ne frage zu kleinen bautelen , sag mal, hast du ne ahnung wo mann am besten lichtschranken für einen bereich von 1 bis 2 zentimetern findet???

[3] manni schrieb am 21.02.10 17:08 Uhr

ich ha was vergessen: ich brauch diese lichtschranken nach möglichkeit mit einem reais, weil ich einen elektromagneten anschleißen will, und der verbraucht zu viel strom als dass ich die lichtschranke dierekt anschleißen könnte...

[4] Benjamin schrieb am 21.02.10 19:14 Uhr

Ich habe meine Lichtschranken selbst gebaut, und zwar nach dieser Anleitung (Link auf meinem Namen). Man kann ein einfaches Relais dahinter schalten.

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