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Mit Nokia Maps im Ausland unterwegs


21.04.09 20:24

Über Nokia Maps habe ich hier auf Bahn87.de schon mehrfach berichtet, bin dabei aber bisher hauptsächlich auf die kostenlosen Funktionen eingegangen. Als richtiges Navigationssystem finde ich Nokia Maps einfach etwas zu teuer, vor allem, weil man jedes Jahr wieder eine Lizenz kaufen kann und nicht wie bei anderen Systemen behalten darf, was man einmal bezahlt hat. Für den alltäglichen Gebrauch im Inland empfiehlt sich also eher ein anderes Navigationssystem wie Navigon oder Route66. Für kurze Auslandsaufenthalte wie Urlaubs- oder Geschäftsreisen kann Nokia Maps dagegen gut geeignet sein, da man günstige Navigationslizenzen für kurze Zeiträume zu kaufen bekommt und anschließend wird man das Auslands-Navi ohnehin nicht mehr brauchen.
Um alles optimal nutzen zu können, sollte man bereits ein Nokia-Handy mit GPS, am besten auch WLAN , besitzen, sowie eine ausreichend große Speicherkarte.

Mit Nokia Maps auf den Feldwegen Istriens unterwegs

___Die Vorbereitung
Die Nutzung von Nokia Maps im Ausland will allerdings bereits zu Hause gut vorbereitet sein, ansonsten wird man das Navigationssystem im Ausland nicht nutzen können oder nur mit erheblichen Zusatzkosten.
Zunächst installiert man sich die neusten Versionen von Nokia Maps (für das Handy) und von Nokia Map Loader (für den PC) auf den eigenen Geräten. Zu finden ist diese Software unter maps.ovi.com. Man startet die Software auf dem Mobiltelefon, damit sie korrekt eingerichtet wird und deaktiviert gleich unter Optionen, Tools, Einstellungen, Internet die Online-Verbindung, um nicht später von horrenden Handyrechnungen überrascht zu werden. Anschließend beendet man das Programm wieder und verbindet Mobiltelefon und Computer über USB miteinander (im Datentransfer-Modus).
Jetzt kann man am PC den Nokia Map Loader starten, der das Handy gleich erkennen sollte. Nun muss man alle Karten und Stimmen herunterladen, die man später am Handy nutzen möchte, also am besten ganz Deutschland, das gesamte Zielland und alle Länder, durch die man Fahren möchte. Wer genug Speicherplatz zur Verfügung hat, kann sich auch gleich ganz Europa oder alle zur Verfügung stehenden Karten der ganzen Welt kostenlos herunterladen.
Nachdem die Karten automatisch herunter geladen und auf das Handy übertragen wurden, kann man die USB-Verbindung wieder trennen. Was nun noch fehlt, ist die passende Navigationslizenz. Diese kauft man sich am besten erst kurz vor der Abfahrt, da sie nur für einen bestimmten Zeitraum ab Kaufdatum gültig ist. Man startet dazu Nokia Maps am Mobiltelefon und wählt Optionen, Extras, Fahren & Gehen, Akzeptieren, Herunterladen und wählt dann die gewünschten Länder und anschließend den gewünschten Zeitraum aus. Eine Lizenz für ganz Europa für 30 Tage kostet beispielsweise knapp 13 Euro, bezahlen kann man per Kreditkarte. Man benötigt hierzu am Handy eine Internetverbindung, wenn dazu kein WLAN zur Verfügung steht, können hier einige Cent beim Mobilfunkanbieter fällig werden.
Was weiterhin sehr nützlich sein kann, sind ein Autoladegerät und ein Windschutzscheibenhalter. Wer beides noch nicht besitzt, kann dieses Zubehör z.B. bei Ebay für unter 20 Euro bekommen.

___Der Einsatz
Und los geht’s. Nokia Maps starten, Ziel suchen und die Navigation starten. Auch ohne AGPS finden die neueren Nokia-Geräte mit aktueller Firmware sehr schnell ein ausreichendes Satellitensignal. Die Routenberechnung kann etwas dauern, funktioniert aber Problemlos über alle Ländergrenzen hinweg. Die laute und deutliche Sprachführung überzeugt völlig, das Display ist natürlich etwas kleiner als bei einem richtigen Navigationsgerät, worunter weniger die Kartendarstellung als die Schriftgröße leidet. Da (bis auf das Nokia 5800 XM) alle passenden Geräte keinen Touchscreen haben, ist die Bedienung während der Fahrt nicht so einfach, allerdings sollte man das auch bei einem herkömmlichen Navigationsgerät aus Sicherheitsgründen unterlassen. Einzig schlecht an Nokia Maps ist das Menü während der Navigation. Die zum Glück meist selbsterklärenden Symbole sind viel zu klein beschriftet und die Beschriftung überrascht mit Abkürzungen wie „N.vorn sp…“, wovon wohl kein Mensch weiß, was sich dahinter verbirgt (ich habe es auch nicht ausprobiert).
Hat man kein Autoladegerät, so hält der Akku beispielsweise beim Nokia N95 nur zwei bis drei Stunden durch, was natürlich für eine Fahrt ins Ausland meist viel zu wenig sein dürfte. Außerdem hat man ja auch nicht unbedingt Lust, mit leerem Akku anzukommen. Ein Ladegerät ist also durchaus ratsam.
Überrascht haben mich persönlich die sehr guten Karten, die Nokia Maps mitbringt. In Urlaubsgegenden wie Istrien halten die Karten sogar befahrbare Feldwege bereit, die wohl nicht jeder seinen Stoßdämpfern zumuten möchte. Hier ist man mit Nokia Maps sehr gut bedient und kommt überall hin und vor allem auch wieder zurück zur Herberge. In recht entlegenen Gebieten kann jedoch auch mal die eine oder andere Landstraße samt kompletten Ortschaften fehlen, hier ist dann ein herkömmlicher Straßenatlas oft die beste Wahl.
Ein oft genannter Kritikpunkt der Handynavigation allgemein zielt auf die schlechten verbauten GPS-Empfänger ab. Die Probleme damit halten sich allerdings in Grenzen, bei gutem Wetter und Mobiltelefon unter der Windschutzscheibe ist das Signal stabil. Lediglich wenn man bei schlechtem Wetter durch Wälder oder Straßenschluchten fährt, kann das GPS-Signal etwas häufiger verloren gehen. Dem kann man dann durch eine zusätzliche externe Bluetooth-GPS-Maus Abhilfe schaffen, was jedoch zusätzliche Kosten bedeutet und die Flexibilität des Systems einschränkt.

Nokia Maps Navigationsmenü Nokia Maps Navigationsmenü mit seltsamen Abkürzungen

___Fazit
Für zeitlich begrenzte Auslandsaufenthalte ist Nokia Maps das Navigationssystem der Wahl. Die einmaligen Kosten von unter 15 Euro, sofern Handy, Speicherkarte und Autoladegerät bereits vorhanden sind, halten sich sehr in Grenzen und man hat im Urlaub bzw. auf der Geschäftsreise ein ausgereiftes zuverlässiges Navigationssystem zur Verfügung, wodurch man sich jede Menge Umstände und Stress ersparen kann. Schwachpunkte bei der Bedienung und der kleinen Schriftgröße kann man für solchen kurzzeitigen Gebrauch in Kauf nehmen, vor allem da das Kartenmaterial die „Hauptstraßen Europas“, die bei vielen herkömmlichen Navigationssystemen dabei sind, um Welten übertrifft.

UPDATE:
Noch ein wichtiges Feature von Nokia Maps ist mir eingefallen, das ich im Artikel vergessen hatte: Nokia Maps kennt Straßentunnel und rechnet im Tunnel ohne GPS mit der letzten gemessenen Geschwindigkeit weiter. Somit ist es das einzige mir bekannte Handy-Navigationssystem, das auch im Tunnel ohne GPS zuverlässig den Weg weist, sofern man mit etwa konstanter Geschwindigkeit weiter fährt.

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